Die Planungen für den Bau der THS II gehen bereits auf die Zeit vor der Landkreisreform zurück und so stimmten die beiden Regierungen der Oberpfalz und Niederbayerns 1969 der Bildung eines Schulverbandes Cham zu, in dem die Klassen 7 bis 9 beschult werden sollten. Für dieses große Unterfangen war natürlich auch ein neues Schulgebäude nötig und so entschied man sich, außerhalb des Stadtkerns und in der Nähe von Zifling im Chamer Osten zu bauen. Nötig wurde der Bau auch, da es im Volksschulgesetz von 1966 die Forderung gab, dass die Hauptschulen, soweit es möglich ist, mehrzügig geführt werden sollen und dies war mit den bisherigen Landschulen nicht möglich. So wurde zudem am 01.08.1969 das 9. Pflichtschuljahr eingeführt und es ergaben sich damit weitere Aufgaben durch den verstärkten Einsatz von Fächergruppen und dem damit verbundenen Fachlehrerunterricht und den ab dann angebotenen qualifizierenden Abschlussprüfungen an Hauptschulen.
Anfangs 1972 wurde ein Architektenwettbewerb zum Bau der THS II ausgeschrieben, an dem sich rund 25 Architekten beteiligten. Die Jury entschied sich für den Vorschlag von Josef A. Frank; dieser wurde dann im Sommer 1972 mit der Planung des 1. Bauabschnitts betraut. Sein Bauplan vom Oktober 1972 umfasste einen Neubau für ca. 1100 Schüler, die Errichtung einer Dreifachturnhalle, eine Schwimmhalle mit Saunaanlage und mehrere Freisportanlagen. In weiser Voraussicht des Zeitdruckes nutzte man die Zeit bis zur Erteilung der Baugenehmigung im August 1973 dazu, ein Bausystem zu entwickeln, welches einen sehr raschen Baufortschritt erlaubte. Die Bauausführung übernahm eine Arbeitsgemeinschaft der Firmen Gruber – Dankerl – Reif; die Firma Reif im Chamer Süden, welche im Bereich des Parkplatzes des jetzigen Quadfeldmühlfreizeitparks angesiedelt war und heute nicht mehr existiert, stellte Stahlbetonfertigteile für den zügigen Aufbau her. Die Grundsteinlegung erfolgte dann am 18.09.1973 mit den Vertretern des Schulverbandes Adolf Fenk und Michael Dankerl, Landrat Ernst Girmindl, dem Bürgermeister der Stadt Cham Michael Zimmermann, Wilhelm Ritz als Leiter des Schulamtes Cham, Stadtpfarrer Augustin Maierhofer und dem evangelischen Dekan Alfred Hippe. Beide sprachen segnende Worte und Pfarrer Maierhofer äußerte in seinem Grußwort zur Schuleinweihung 1974, dass die neue Hauptschule, auf die man in Cham mit Recht stolz sei, eine Stätte wirklicher umfassender Bildung für viele junge Generationen werden möge. Gerade noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest 1973 konnte bereits Richtfest gefeiert werden. Die sehr intensive Planungsvorbereitung und die gute Zusammenarbeit zwischen Bauherrn, Architekten und aller am Bau beteiligten Personen ermöglichte die Fertigstellung bereits zum Schulbeginn am 17.09.1974. Nur einen Monat später wurde der Bau am 10.10.1974 feierlich eingeweiht. Mit rund 980 Schülern in 27 Klassen (nur 7. bis 9. Jahrgangsstufe) und 60 Lehrkräften war die THS II die größte Schule ihrer Art in der ganzen Oberpfalz.
Der erste Rektor Toni Schmaderer äußerte in seinem Grußwort zur Schulhauseinweihung: „Den Schülern und Lehrern wünsche ich im neuen Haus Freude und Erfolg. Mögen sie es immer mit frischem, freiheitlichen Geist erfüllen.“ Dies ist ein Auftrag der vor 50 Jahren gegolten hat und gerade in der jetzigen Zeit mehr als aktuell ist.
Ungefähr 35 Jahre nach der feierlichen Einweihung der Johann-Brunner-Mittelschule im Jahre 1974 entschied sich der Schulverband Cham, die JBM einer Generalsanierung zu unterziehen, damit die Schüler eine neue und zeitgemäße Lernsituation wieder vorfinden können. Die ersten Vorgespräche zur Sanierung geschahen noch unter der Ägide von Rektor Raimund Bergler, die eigentliche Durchführung erfolgte dann unter der Leitung von seinem Nachfolger im Amt Rektor Johann Pongratz. Er sorgte mit viel Herzblut und großem Einsatz dafür, dass einerseits der Schulbetrieb reibungslos weiterlief und dass andererseits die Wünsche und Bedürfnisse aller an der Schule Beschäftigten und Schüler bestmöglich erfüllt wurden. Ziel war es, für rund 700 Schüler in 28 Klassenzimmern und vielen nötigen Zusatzräumen optimale Lernbedingungen zu schaffen.
Die Planung zur Sanierung oblag dem ortsansässigen Architekten Harald Brunner; man kam überein, das Gebäude in drei Bauabschnitten zu sanieren: Die ersten zwei Phasen betrafen das eigentliche Schulgebäude, die dritte Phase galt dann der Dreifachturnhalle. Bevor mit der Sanierung begonnen werden konnte, entstand auf dem Lehrerparkplatz eine zweigeschossige Containerlandschaft (75 Container), in die dann die Klassen aus dem südlichen Teil des Schulgebäudes einzogen. Einzelne Klassen aus der 5. und 6. Jahrgangsstufe mussten aus Platzgründen in die ehemalige THS I ausquartiert werden. Alles wurde aus dem südlichen Gebäudekomplex entfernt, sodass nur mehr das Grundgerüst aus den Stahlbetonfertigteilen übrigblieb. Trennwände im Gebäude schotteten den nördlichen Teil des Komplexes vom eigentlichen Baubereich ab. Nach der Entkernung hier im Süden konnte mit der Neugestaltung der Klassenräume/Fachräume in diesem Bereich begonnen werden. Durch den Einbau eines Liftes nahe des Treppenhauses 4 konnte ein behindertengerechter Zugang zu den Räumen ermöglicht werden. Nach außen wurde das Gebäude mit einem Vollwärmeschutz an die energetischen Anforderungen angepasst; durch den Einbau eines vorgelagerten Sonnenschutzes sollten auch im Sommer erträgliche Temperaturen in den Klassenzimmern erreicht werden. Damit hatte der Gebäudekomplex von außen im Vergleich zur alten Fassade ein völlig neues Gesicht. Beim Innenausbau bereitete der alte Estrichaufbau ohne Schallentkoppelung und Trittschallmaßnahmen Kopfzerbrechen und so entschied man sich wiederum für einen Teppichboden für die meisten Räume, um der Schallübertragung entgegenzuwirken. Bei den Fachräumen, wie z. B. im Technik-, Wirtschaft- oder im Physikbereich, wählte man Kautschukböden. Alle neuen Innenwände wurden im Trockenbau mit speziellen Gipsfaserplatten erstellt. Jeweils zwei nebeneinander liegende Klassenzimmer erhielten einen Gruppenraum zur Differenzierung, der durch ein Glasfenster von einer Lehrkraft einsehbar ist. Nachdem der südliche Gebäudeteil von den Klassen, welche bisher in den hellhörigen Containern untergebracht waren, neu bezogen werden konnte, erfolgte in Phase 2 der Umbau des nördlichen Traktes, wobei nun die dort untergebrachten Klassen umziehen mussten. Zu guter Letzt nahm man den Umbau der Dreifachturnhalle in Angriff. Auch hier wurde alles Alte zuerst entfernt und durch Neues ersetzt, angefangen vom Schwingboden, den Prallwandplatten, der Akustikdecke, den Lichtkuppeln und den Seitenfenstern. Sämtliche Einbauten für die jeweiligen Sportarten und auch die Sportgeräte selbst schaffte man komplett neu an.
Alle Klassenzimmer und alle Fachräume wurden mit neuen Möbeln und mit neuem Gestühl ausgestattet; hinzu kam pro Klassenzimmer eine zeitgemäße Computeranlage mit PC und Beamer bzw. teilweise mit einem Whiteboard. Es wurden mehrere Computerräume, ein CNC-Raum, ein sehr gut ausgestatteter Technikbereich und ein Küchenbereich für den Unterricht in Wirtschaft, ein Physik-, Kunst- und Musikbereich zukunftsorientiert eingerichtet. Für die Versorgung aller Schüler in den Pausen und besonders für die Mittagspausen bei den Ganztagesschülern schuf man einen Mensabereich mit einer Cateringküche. Der Verwaltungsbereich verbliebt im Gebäude ortsmäßig an der gleichen Stelle, dass neue große Lehrerzimmer bietet nun Platz für rund 60 Lehrkräfte, angegliedert sind eine Teeküche, mehrere Nebenräume und ein Zugang zum großen Konferenzraum. Die Schüler finden nun in den Pausen Platz in einer veränderten Aula mit einem Vitrinenbereich für Ausstellungen. Der gesamte Pausenhof wurde als letzte Maßnahme neu angelegt und bepflanzt. Nach dem Umbau erstrahlte das Gebäude in neuem Glanz und besticht mit seinen klaren Kanten und geradlinigen Formen. Man entschied sich bei der Farbgestaltung mit den Weiß- und Grautönen für eine einfache und ruhige Außenwirkung des Gebäudes – „Klarheit, Einfachheit und Geradlinigkeit“ waren hier die Schlagworte der Architekten.
Wie empfanden vor gut zehn Jahren die Schüler und Lehrer den Umbau?
Ein ganz besonderer Dank gebührt zum Schluss natürlich ganz besonders dem Schulverband Cham, den Architekten, den ausführenden Firmen, den vielen sonstigen am Bau beteiligten Menschen und Organisationen und natürlich Rektor Johann Pongratz, die alle entweder viel Geld, wertvolle Zeit, besondere Geduld oder Mühen aufbrachten und es so ermöglicht haben, dass die Schüler der Johann-Brunner-Mittelschule jetzt und in nächster Zukunft wieder zeitgemäße Standards vorfinden, damit ein optimales Lernen gelingen kann. Nicht vergessen werden darf der ehemalige Hausmeister Albert Haberl, der die letzten Jahre vor seinem Renteneintritt als kompetenter Ansprechpartner vor Ort für die Baufirmen und als wichtiges Bindeglied zwischen der Schulleitung und den ausführenden Handwerksbetrieben dafür sorgte, dass der Umbau der JBM so gut gemeistert werden konnte.
2007/08
21.04.2008: Erste Sitzung des neuen Schulverbandes (nach Kommunalwahl): Wiederbeginn der aktiven Sanierungsplanung und -vorbereitung
2008/09
ab 16.2.09: Vorbereitung der Fläche für die Container
2.3.2009: Beginn des Aufbaus der zweistöckigen Containeranlage
ab 30.3.2009 (letzte Schulwoche vor Osterferien):
Osterferien 2009: Beginn der Bauarbeiten Bauabschnitt 1
Juli 2009: zu Beginn der Sommerferien beginnt die Sanierung der Sporthalle
2009/10
März 2010: Bauabschnitt 1 ist fertig:
ab 22.3.2010 (letzte Schulwoche vor Osterferien):
Osterferien 2010:
Ab 12.04.2010: Beginn Bauabschnitt 2:
20010/11
September 2010: Zu Beginn des Schuljahres ist die Sporthalle fertig und kann in Betrieb genommen werden.
Abschluss Bauabschnitt 2: Mai 2011:
2011/12
September 2011: September: Der Lehrerparkplatz ist fertiggestellt.
Umfangreiche Feinarbeiten und Abschlussarbeiten
04.07.2012: letzte Sanierungssitzung
27.07.2012: Große Einweihungsfeier mit Segnung; anschließend ganztägiges Schulfest
Unsere WiK-Gruppe der 8. Klassen gestaltete folgende Galerie (Bilder der letzten 50 Jahre):
Quelle: Chamer Zeitung; 15.04.2024
Hurra! Ferien!!!
Johann-Brunner-Mittelschule Cham
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